Brookesia perarmata

CITES-Quoten
kein legaler Export möglich

Erstbeschreibung: IUCN Red List: endangered

(Angel, 1933)

Herkunft des Artnamens:

Fernand Angel beschrieb diese Chamäleonart in seiner Funktion als Assistenzpräparator an Hand eines präparierten Tiers, das im Naturhistorischen Museum von Paris (Frankreich) aufbewahrt wurden. Das Chamäleon war ursprünglich vom Botaniker Jaques Léandri aus Madagaskar mitgebracht worden. Léandri konnte allerdings kein Brookesia perarmata selbst fangen, sondern kaufte es mit Hilfe des damaligen örtlichen Kolonialverwalters Tiverné in Antsalova einem Madagassen ab.  Er hielt das Chamäleon dann kurzzeitig selbst, es verstarb jedoch bald – vermutlich mangels Wissen um Haltung und Fütterung. Angel nannte die Art ursprünglich Leandria perarmata nach dem Finder. Das Lateinische per armata bedeutet übersetzt soviel wie „bewaffnet“, was auf das ungewöhliche Aussehen der Art anspielt.

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Brookesia perarmata

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Tsingy de Bemaraha: -18.495238, 44.708862

Verbreitung:

Dieses eigentümliche Chamäleon kommt nur im sehr speziellen Lebensraum des Tsingy de Bemaraha Nationalparks im Süd-Westen Madagaskars vor. Zwischen den meterhohen Nadelsteinfelsen tief unten liegen kleine, feuchte Oasen und nahe den Tsingys existieren Trockenwälder, die von den Tieren als Lebensraum erobert wurden. Im Laub und in niedrigen Gebüschen oder strauchigem Grün fühlen sie sich wohl. Die Tsingy de Bemaraha sind nur während der Trockenzeit zu erreichen, da der Weg dorthin über kilometerlange Pisten führt. Leider ist die Trockenzeit aber die schlechteste Zeit, um Chamäleons zu finden. Daher ist es enorm schwierig, Brookesia perarmata überhaupt zu entdecken.

Aussehen & Größe:

Diese Art hat ein sehr spezielles Aussehen mit unzähligen Stacheln an Kopf und Körper: Entlang des Rückens und des Bauches reichen Reihen pyramidenförmiger Fortsätze, die sich auf dem Schwanz fortsetzen. Die Augen und Vertiefungen des großen Helms sind meist etwas dunkler. Brookesia perarmata erreicht eine maximale Gesamtlänge von 11 cm. Ausgewachsene Individuen haben einen gelben Kopf und einen braunen Körper, der teils ins Orange übergeht. Jungtiere sind unauffälliger, mit weniger Stacheln besetzt und relativ einheitlich beige gefärbt.

Besonderheiten:

Das spektakuläre Äußere dieser Art zeigt kein anderes Erdchamäleon. 2020 wurde in der Haut dieser Art erstmals Osteoderme nachgewiesen, also Knochenplatten innerhalb der Haut. Osteoderme sind von keinem anderen Chamäleon weltweit bisher bekannt. Brookesia perarmata ist zudem die einzige Art, die es bisher im CITES-Abkommen auf Anhang I geschafft hat. Der Handel mit dieser Art ist strikt verboten.

 

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittl. Temperatur 29 29 28 26 24 23 21 22 24 26 27 29
Minimale Temperatur 23 23 23 22 17 16 14 15 18 19 22 24
Maximale Temperatur 32 33 34 34 32 30 29 27 29 31 32 33
Regentage 25 24 26 7 6 6 4 2 7 6 11 17

Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.

Das Klima in den Tsingy de Bemaraha ist vor allem eines: Heiß. Die Trockenzeit reicht hier von April bis November, und in dieser Zeit regnet es teils monatelang keinen einzigen Tropfen. Ein Regentag pro Monat ist in vielen Jahren schon das höchste der Gefühle. In den kleinen grünen Oasen zwischen den Tsingys bleibt wenig an Feuchtigkeit übrig. In der Trockenzeit sinken die Temperaturen nachts schlagartig ab und können auf bis zu 10°C heruntergehen. Tagsüber ist es dann problemlos 20°C wärmer.

Die kurze Regenzeit dient zur Erholung der Pflanzen zwischen den Tsingys, den Nadelsteinfelsen. Die Temperaturen steigen jetzt tagsüber noch etwas an, und erreichen auch schonmal die 40°C-Marke. Nachts fallen die Temperaturen in der Regenzeit etwas weniger krass ab.

Leider sind noch keine UV-B-Daten für die Tsingy de Bemaraha verfügbar.

Leider sind noch keine Bodentemperaturen für die Tsingy de Bemaraha verfügbar.

Habitat:

Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Brookesia perarmata in den Tsingy de Bemaraha. Die Art lebt nicht auf den Tsingys, den Nadelsteinfelsen selbst, sondern in den kleinen, verlorenen Waldstückchen dazwischen. Die Trockenwälder haben eine dicke Laubschicht am lehmigen, teils sehr sandigem Boden und viel Totholz. Nur in der Regenzeit sind die Pflanzen alle grün und am Blühen, während der Trockenzeit sind die Wäldchen nur dürr belaubt.

Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus den Tsingy de Bemaraha. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

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