Calumma fallax

CITES-Quoten
kein legaler Export möglich

Erstbeschreibung: IUCN Red List: data deficient

(Mocquard, 1900)

Herkunft des Artnamens:

Der Zoologe François Mocquard vom Naturhistorischen Museum Paris (Frankreich) entlehnte den Artnamen vom Lateinischen fallax, was so viel wie „trügerisch“ oder „irreführend“ bedeutet. Er deutete damit auf die Ähnlichkeiten zur Art Calumma nasutum. Damit war er erstaunlich vorausschauend: Erst 120 Jahre später, im Jahr 2020, wurde Calumma fallax wie auch Calumma nasutum revidiert und exakter beschrieben. Bis dahin hatte jahrelang völlige Unklarheit geherrscht, was die Arten von „kleinen Chamäleons mit Nase“ auf Madagaskar angeht.

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Calumma fallax

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Ranomafana: -21.181851, 47.477417
Andohahela: -24.766047, 46.801758
Tsinjoarivo: -19.624600, 47.678500
Vohipara: -21.239500, 47.382500
Anjozorobe: -18.401200, 47.882000
Mandraka: -18.911900, 47.920000
Asaramanitra: -22.127468, 46.906128
Namoly: -22.126593, 46.921234
Fivaohona: -22.053664, 46.884155

Verbreitung:

Calumma fallax kommt von den Regenwäldern des  zentralen Hochlands hinunter bis nach Andohahela vor. Am besten findet man sie im Nationalpark Ranomafana im südlichen Hochland – von dort stammen auch unsere Fotos. In Anjozorobe nördlich von Antananarivo und Mandraka östlich der Hauptstadt haben wir die Art noch nicht gefunden, obwohl sie dort vorkommt. Nach Field Surveys von 2018 kommt die Art relativ häufig in Namoly im Andringitra Nationalpark auf Höhen von 1490 bis 1670 m üNN vor.

Aussehen und Größe:

Calumma fallax gehört zu den kleineren Chamäleons mit maximal 10,1 cm Gesamtlänge bei den Männchen und etwas weniger bei den Weibchen. Beide Geschlechter tragen keine Occipitallappen, dafür aber einen kleinen, weichen, runden Nasenfortsatz, der ein wenig nach unten zu zeigen scheint. Unter dem Nasenfortsatz liegt noch eine Schuppe der Oberlippe, die deutlich vom Nasenfortsatz selbst abgegrenzt ist. Der rostrale Knochenkamm ist stark ausgeprägt. Die Männchen von Calumma fallax tragen einen Rückenkamm, der aber lediglich aus sechs bis elf vergrößerten Schuppen besteht. Der Helm bei den Männchen ist charakteristisch hoch (1,3 bis 2,5 mm) und spitz zulaufend. Die Weibchen tragen weder vergrößerte Schuppen am Rückenkamm noch einen besonders auffälligen Helm. Die Schuppen beider Geshlechter sind an den Armen und Beinen etwas größer als die am Körper. Farblich ist vor allem ein heller Lateralstreifen auffallend, in entspanntem Zustand zeigen sich drei blaue breite Streifen am Körper. Die Männchen tragen in der Regel rötliche Farben auf Helm und Nase, dafür aber grüne an der Unterseite des Kopfes und an den Armen. Der Körper ist entspannt in der Sonne bräunlich-grün, bei Stress werden die Tiere insgesamt sehr dunkel.

Calumma fallax ist von den ähnlich großen Calumma radamanus recht gut durch den höheren Helm und die Nase zu unterscheiden. Die 2020 revidierte Art Calumma nasutum sieht Calumma fallax sehr ähnlich, kommt aber an anderen Orten vor.

 

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittl. Temperatur 23 24 23 23 21 19 19 19 20 21 22 23
Minimale Temperatur 20 20 20 19 18 15 15 15 15 16 18 19
Maximale Temperatur 27 27 27 27 25 23 23 23 24 25 26 27
Regentage 27 24 26 19 17 18 21 20 15 16 20 25

Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.

Der Regenwald von Ranomafana liegt im südlichen Hochland Madagaskars auf Höhen um die 1000 m über Meeresniveau. Damit ist das Klima hier grundsätzlich kühler als z.B. an der Küste oder im Südwesten der Insel. Tagsüber wird es um die 25°C warm, während der Regenzeit auch wärmer. Sonnige Stellen erreichen auch mal knapp über 30°C. Nachts sinken die Temperaturen herunter bis auf 20°C in der Regenzeit und bis auf 15°C in der Trockenzeit.

Trockenzeit ist in Ranomafana allerdings sehr relativ, denn wirklich trocken wird es hier nie. Es regnet zwar etwas weniger und nicht tagelang am Stück, aber trotzdem noch ergiebig genug, dass Erdboden und Bäume nie völlig abtrocknen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Nächte sind die Schlüsselfaktoren in Ranomafana.

2016 UVI Ranomafana 2015 UVI Ranomafana

Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (März) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.

Leider sind noch keine Bodentemperaturen für Ranomafana verfügbar.

Habitat:

Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Calumma fallax zur Regenzeit in Ranomafana. Der Regenwald von Ranomafana ist stetig feucht, und Calumma fallax findet man meist in sehr dichten Gebüschen mit unendlich vielen dünnen Ästchen und Verzweigungen. Wir haben sie allerdings auch schonmal in ähnlicher Sekundärvegetation am Rande des Regenwaldes entdeckt. Ranomafana wird durchzogen von einem großen Fluss und vielen kleinen Bächen, weshalb der Boden überall feucht ist und fast überall Moose und Farne wachsen.

Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus Ranomafana, die wir während der Regenzeit aufgenommen haben. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!

Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Regenwald im Nationalpark Ranomafana, Region Haute Matsiatra und Vatovavy-Fitovinany, südliches Hochland, Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

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