Verbreitung der Lokalform:
Der Ankarana Nationalpark liegt im Nordwesten Madagaskars in der Region Diana. Durch die Tsingys, eine beeindruckende Nadelfelsformation, wird der Nationalpark in zwei große Bereiche geteilt: Den Osten und den Westen mit seinen weitläufigen Trockenwäldern. Im Gegensatz zum östlichen Bereich ist die westliche Seite der Tsingys nur schwer – über unbefestige Wege oder über den Kanal von Mozambique – zu erreichen, weshalb es nur wenige Reisende bis dorthin schaffen.
Aussehen der Lokalform:
Im Trockenwald im Westen des Ankarana Nationalparks weisen die männlichen Pantherchamäleons eine rost-rote bis gelb-orangene Farbe auf, die sich massiv von der Lokalform im Osten des gleichen Parks unterscheidet.
Gewichtstabelle
Seit 2015 messen wir die Gewichte von uns gefundener Chamäleons auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Bisher sind es nur wenige Gewichte, langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) für jede Art ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig. Bei Furcifer pardalis hat sich bisher entgegen unserer ursprünglichen Annahme heraus gestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede im Verhältnis der KRL zum Gewicht zwischen den einzelnen Lokalformen gibt.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 25 | 25 | 24 | 23 | 20 | 19 | 18 | 19 | 20 | 22 | 23 | 24 |
Minimale Temperatur | 21 | 20 | 20 | 19 | 16 | 14 | 14 | 14 | 15 | 17 | 19 | 20 |
Maximale Temperatur | 30 | 29 | 28 | 27 | 26 | 24 | 23 | 24 | 25 | 27 | 28 | 29 |
Regentage | 26 | 24 | 21 | 12 | 8 | 7 | 9 | 9 | 7 | 9 | 13 | 20 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Ankarana ist ein Trockenwald, der durch die berühmten Tsingys, Nadelsteinfelsen, in zwei Hälften geteilt wird. Im Trockenwald ist es das ganze Jahr über tagsüber sehr warm. In der Regenzeit von Oktober bis April sind Temperaturen über 30°C eher die Regel als die Ausnahme und es regnet relativ häufig.
Während der Trockenzeit von Mai bis September ist es tagsüber etwas kühler, aber immernoch recht warm. Nachts sinken die Temperaturen in der Regenzeit kaum nach unten, in der Trockenzeit können sie nachts gut auf 15°C fallen. Trockenzeit meint in Ankarana auch tatsächlich "trocken": Der Laubwald verliert den größten Teil seiner Blätter und es gibt nur alle paar Tage kleine Regenschauer. Die Flüsse, die in der Regenzeit in Ankarana reißend und riesig sind, trocknen fast alle komplett aus.


Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Anfang April und Mitte März) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Der Lebensraum der Pantherchamäleons in Ankarana besteht aus altem Trockenwald mit riesigen Bäumen und sehr viel dichtem Unterholz. Der sandige Boden ist von Laub bedeckt. Das Gebüsch besteht aus Unmengen extrem verästelter Pflanzen, in denen die Tiere nur sehr schwierig zu finden sind. Manchmal kommen die Pantherchamäleons hier auch bis an den Rand der Tsingys heran. Durch den Trockenwald verlaufen mehrere Flüsse, die während der Regenzeit zu reißenden Gewässern werden und deren Flussbett in der Trockenzeit komplett austrocknet.
