Verbreitung der Lokalform Nosy Faly:
Nosy Faly (übersetzt „glückliche Insel“) liegt im Nordwesten Madagaskars direkt im Kanal von Mozambique. Eigentlich ist es eine Halbinsel der Region Diana, die an einer kleinen Stelle noch Kontakt zum Festland hat (die Stelle könnte früher als rund 200 m breite Furt genutzt werden – aktuell kommt man mit dem Auto nicht mehr durch). Nichtsdestotrotz ist die Insel bequem nur über den Seeweg von Ankify oder den umliegenden Inseln aus zu erreichen. Man kommt in aller Regel im einzigen Dorf der Insel, Mahabo, an. Die Menschen hier leben ausschließlich von der Fischerei und sind bitterarm. Nosy Faly selbst bietet an Landschaften sowohl kleine Savannen als auch steile Strände, viel Sekundärvegetation und sogar Mangroven. Von der ursprünglichen Vegetation ist auf der Insel durch konsequente Abholzung (vor allem für Brennholz) so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Touristisch ist die Insel quasi Niemandsland. Erst seit 2015 existiert ein einziges, kleines Hotel auf Nosy Faly.
Aussehen der Lokalform:
Die Pantherchamäleons von Nosy Faly sind in der Terraristik sehr bekannt, und gehören zu den meist exportierten Lokalformen. Die Männchen hier sind türkisgrün oder -blau mit rot getüpfelter Bänderung und gelben Mundwinkeln. Einige Männchen tragen sehr viel weiß unter den roten Punkten, andere kaum weiß, dafür eine sehr intensive rote Bänderung. Die Tiere mit besonders hohem Weißanteil sind in der Terraristik am häufigsten zu finden, da die meisten Leute sie attraktiver finden als die dunkler gefärbte Inselvariante – sie werden daher beim Export bevorzugt eingesammelt. Nichtsdestotrotz gab und gibt es auf Nosy Faly nicht nur Pantherchamäleons mit viel Weiß.
Gewichtstabelle
Seit 2015 messen wir die Gewichte von uns gefundener Chamäleons auf Madagaskar, soweit die Tiere (und unsere Waagen) mitmachen. Bisher sind es nur wenige Gewichte, langfristig soll sich aus einer möglichst großen Anzahl Messungen ein durchschnittliches Gewicht im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge (gemessen von der Nasenspitze bis zur Kloake) für jede Art ablesen lassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Gewichte gegen Ende der Regenzeit (= bestes Futterangebot) gemessen wurde, es dürfte sich also um Maximalgewichte auf Madagaskar handeln. Dreieckige Symbole bei Weibchen bedeuten nicht trächtig, runde Symbole bedeuten trächtig. Bei Furcifer pardalis hat sich bisher entgegen unserer ursprünglichen Annahme heraus gestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede im Verhältnis der KRL zum Gewicht zwischen den einzelnen Lokalformen gibt.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 27 | 27 | 27 | 26 | 25 | 24 | 24 | 25 | 25 | 26 | 27 | 27 |
Minimale Temperatur | 23 | 23 | 24 | 23 | 22 | 20 | 20 | 19 | 20 | 22 | 23 | 23 |
Maximale Temperatur | 31 | 31 | 31 | 31 | 31 | 29 | 29 | 29 | 30 | 31 | 31 | 31 |
Regentage | 21 | 19 | 17 | 12 | 8 | 8 | 8 | 8 | 7 | 8 | 11 | 17 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Das Klima auf den Inseln vor Madagaskars Nordwestküste ist ganzjährig sehr warm. Temperaturen über 30°C komme regelmäßig vor. Nachts fallen die Temperaturen in der Regenzeit nur knapp unter 25°C, während der Trockenzeit deutlich tiefer bis 19°C.
Während der Regenzeit regnet es sehr ergiebig und viel. Von April bis Oktober bleibt es weitestgehend trocken und sonnig auf den Inseln, regnet aber ab und zu trotzdem noch.
Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Anfang April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Die Pantherchamäleons hier leben in den verbliebenen, noch nicht abgeholzten Bäumen, Sträuchern und Gebüsch der Insel. Eigentlich nutzen sie jeden Baum, der verfügbar ist und sind nicht besonders wählerisch. Der Boden von Nosy Faly ist sehr sandig, stellenweise aber auch erdig-lehmig.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder direkt von Nosy Faly. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA
Sekundärvegetation auf der Insel Nosy Faly, Region Diana, Nord-West-Madagaskar, März 2019 – Spherical Image – RICOH THETA