2011-12 keine Tiere, 2013 50 Tiere, 2014-21 je 500 Tiere für den legalen Export freigegeben
Erstbeschreibung:
Herkunft des Artnamens:
Der deutsche Zoologe Albert Carl Ludwig Gotthilf Günther, damals Direktor der Zoologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums von London (Großbritannien), benannte diese Chamäleonart nach dem Missionar James A. Wills. Aus der Sammlung des Engländers, der im Hochland Madagaskars lebte, stammten die von Günther beschriebenen Exemplare. Wills beschäftige sich auch mit der Ornithologie.
Verbreitung:
Furcifer willsii bewohnt die Bergnebelwälder vor allem des zentralen Ostens Madagaskars. Das bekannteste Verbreitungsgebiet ist wohl Analamazaotra, Teil des Andasibe-Mantadia Nationalparks. Die Tiere leben in Höhenlagen bis zu 1200 Meter. Außerhalb des Regenwaldes findet man sie so gut wie nicht, sie bevorzugen feuchte und sehr dicht bewachsene Primärwälder. Verhältnismäßig weit südlich für die Art wurde 2018 ein Furcifer willsii im Magen einer Mahafalynatter im Andringitra-Gebirge gefunden.
Aussehen und Größe:
Furcifer willsii gehört mit 15 bis 17 cm Gesamtlänge zu den kleineren Chamäleonarten. Die Männchen haben zwei auffallende, parallel nach oben gebogene Nasenfortsätze, die bei den Weibchen gänzlich fehlen. Sie sind grün gefärbt mit einem dünnen, weißen Lateralstreifen und weißen Lippen. Die Farben der Weibchen sind variabler, von gelb-grün bis zu einem Dunkelbraun mit leuchtend gelber oder weißer Punktzeichnung als Trächtigkeitsfärbung. Beide Geschlechter tragen eine weiße Linie entlang des Bauchkamms.
Besonderheiten:
Trotz Ihrer Größe sind diese Chamäleons recht sensibel, und scheuen sich auch nicht, mal den Finger des Fotografen zu attackieren, der sie ablichten möchte. Weniger angriffslustige Individuen zeigen sich oft sehr hektisch und rennen auf angebotenen Ästen wild hin und her, so dass sich Fotografieren als eher schwierig erweist und zügig vonstatten gehen sollte.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 24 | 23 | 23 | 22 | 19 | 19 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
Minimale Temperatur | 20 | 20 | 20 | 19 | 18 | 15 | 15 | 15 | 15 | 16 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 27 | 27 | 27 | 27 | 25 | 23 | 23 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
Regentage | 27 | 24 | 19 | 17 | 18 | 21 | 20 | 15 | 16 | 20 | 25 | 26 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Die Region um Andasibe mit den dazugehörigen Wäldern Mantadia und Analamazaotra liegen im östlichen Hochland Madagaskars auf Höhen zwiscen 900 und 1250 m über Meeresniveau. Es wird deshalb tagsüber zwar mal über 25°C warm, über die 30°-Grenze klettert das Thermometer aber eher selten oder nur in Sonnenflecken. Nachts fallen die Temperaturen immer tief in den Keller. 10° bis 15° Grad sind die Regel.
Die Luftfeuchtigkeit in den Regenwäldern um Andasibe ist das ganze Jahr über hoch. Während der Regenzeit regnet es täglich ausgiebig, manchmal hält der Regen über Tage an. Aber auch die Trockenzeit unterscheidet sich nicht massiv, außer dass sie etwas kühlere Temperaturen aufweist. Es regnet trotzdem mindestens jeden zweiten Tag, eher öfter. Regen, hohe Luftfeuchtigkeit und nächtlicher Temperatursturz sind daher die zentralen Punkte im Klima Andasibes.


Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (März, April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Furcifer willsii in der Region rund um Andasibe. Einige sind direkt von Fundorten der Art. Die Regenwälder dieser Gegend bestehen vor allem aus jungen, schmaleren Bäumen. Die Art ist hier vor allem in dichteren Waldabschnitten zu finden, wo viel Unterholz von Farnen und Moos überwuchert wird.
Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus der Region Andasibe. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!
Regenwald im Reservat V.O.I.M.M.A., Andasibe, Region Alaotra-Mangoro, östliches Hochland, Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Reservat V.O.I.M.M.A., Andasibe, Region Alaotra-Mangoro, östliches Hochland, Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Reservat V.O.I.M.M.A., Andasibe, Region Alaotra-Mangoro, östliches Hochland, Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Reservat V.O.I.M.M.A., Andasibe, Region Alaotra-Mangoro, östliches Hochland, Madagaskar, April 2017 – Spherical Image – RICOH THETA
Regenwald im Nationalpark Andasibe-Mantadia (Analamazaotra), Andasibe, Region Alaotra-Mangoro, östliches Hochland, Madagaskar, April 2018 – Spherical Image – RICOH THETA
