kein legaler Export möglich
Erstbeschreibung:
Prötzel, Vences, Hawlitschek, Scherz, Ratsoavina & Glaw, 2018
Herkunft des Artnamens:
David Prötzel von der Zoologischen Staatssammlung München widmete die Art seiner Freundin Julia Forster.
Verbreitung:
Bisher ist Calumma juliae ausschließlich aus einem sehr kleinen Waldgebiet nahe Moramanga im östlichen Hochland Madagaskars bekannt. Es handelt sich eher um ein Überbleibsel von Wald, das schon jetzt fast vollständig von Reis- und Maisfeldern umgeben ist. Ob die Art noch in weiteren Waldresten der Region vorkommt, ist bisher ungeklärt. Man muss jedoch aktuell davon ausgehen, dass das Verbreitungsgebiet der Art nicht nur winzig klein, sondern auch stark von Abholzung bedroht ist.
Aussehen und Größe:
Calumma juliae gehört zu den kleinen Chamäleons. Die Weibchen werden inklusive Schwanz lediglich 10 bis 12 cm lang. Charakteristisch für Calumma juliae sind kleine Occipitallappen, die von oben betrachtet in der Mitte nicht vollständig voneinander getrennt sind. Der Rückenkamm besteht aus 11 bis 14 Kegelschuppen.
Die Weibchen der Art sind gräulich-beige bis rötlichbraun gefärbt und tragen einen kleinen, runden Nasenfortsatz mit hellgrünen Schuppen darauf. Auf dem Kopf finden sich bei erregten Tieren hellgrüne Muster. Die Augenlider tragen im Kreis angeordnete leuchtend blaue Streifen, außerdem kann ein dunkler Querstreifen von der Nase bis zu den Occipitallappen laufen. Auf den Armen und Beinen sind etwas größere Schuppen als am Körper vorhanden, die ebenfalls hellgrün gefärbt sind.
Besonderheiten:
Bisher wurde noch nie ein Männchen von Calumma juliae gefunden – deshalb weiß man noch nicht, wie es aussieht. Unklar ist auch, ob es überhaupt Männchen gibt oder diese Art – das wäre sehr ungewöhnlich für Chamäleons – möglicherweise zur Parthenogenese fähig ist, also der Fortpflanzung ohne Männchen.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Durchschnittl. Temperatur | 23 | 24 | 23 | 23 | 22 | 19 | 19 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
Minimale Temperatur | 20 | 20 | 20 | 19 | 18 | 15 | 15 | 15 | 15 | 16 | 18 | 19 |
Maximale Temperatur | 27 | 27 | 27 | 27 | 25 | 23 | 23 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
Regentage | 27 | 24 | 19 | 17 | 18 | 21 | 20 | 15 | 16 | 20 | 25 |
Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.
Die Region um Andasibe mit den dazugehörigen Wäldern Mantadia und Analamazaotra liegen im östlichen Hochland Madagaskars auf Höhen zwiscen 900 und 1250 m über Meeresniveau. Es wird deshalb tagsüber zwar mal über 25°C warm, über die 30°-Grenze klettert das Thermometer aber eher selten oder nur in Sonnenflecken. Nachts fallen die Temperaturen immer tief in den Keller. 10° bis 15° Grad sind die Regel.
Die Luftfeuchtigkeit in den Regenwäldern um Andasibe ist das ganze Jahr über hoch. Während der Regenzeit regnet es täglich ausgiebig, manchmal hält der Regen über Tage an. Aber auch die Trockenzeit unterscheidet sich nicht massiv, außer dass sie etwas kühlere Temperaturen aufweist. Es regnet trotzdem mindestens jeden zweiten Tag, eher öfter. Regen, hohe Luftfeuchtigkeit und nächtlicher Temperatursturz sind daher die zentralen Punkte im Klima Andasibes.


Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (März, April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.
Habitat:
Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Calumma juliae nahe Moramanga. Die kleinen Chamäleons leben hier vor allem in dichtem Gestrüpp zwischen Bäumen mit sehr dünnen Ästchen.
