Furcifer nicosiai

CITES-Quoten
kein legaler Export möglich

Erstbeschreibung: IUCN Red List: endangered

Jesu, Mattioli & Schimmenti, 1999

Herkunft des Artnamens:

Die drei italienischen Biologen Riccardo Jesu, Fabio Mattioli und Giovanni Schimmenti vom Aquarium Genua (Italien) widmeten die Art Guido Nicosia, damals Botschafter Italiens in Madagaskar. Er hatte den dreien 1997 eine Expedition zur Entdeckung der Art auf Madagaskar ermöglicht.

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Furcifer nicosiai

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Kirindy: -20.059801, 44.656334
Tsingy de Bemaraha: -18.877702, 44.807739
Beanka: -17.961098, 44.510078
Tsimembo Manambolomaty: -18.936165, 44.404163
Menabe-Antimena: -19.956569, 44.550247
Andranomena: -20.143628, 44.498062
Kirindy Mitea: -20.776659, 44.173279
Makay: -20.925528, 45.379028
Tsaranoro: -22.093235, 46.772404

Verbreitung:

Furcifer nicosiai kommt nur im trockenen, heißen Westen Madagaskars vor. Die Regenzeiten sind hier im Trockenwald auf wenige Monate beschränkt. Funde der Art sind ursprünglich vor allem aus den Tsingy de Bemaraha bekannt. Die meisten Tiere findet man aber etwas nördlich davon im Wald von Kirindy. Das Verbreitungsgebiet ist hier auf wenige, intakte Waldgebiete beschränkt. Die meisten Wälder der Gegend sind längst gerodet und existieren nicht mehr. Wir sind bisher bei Furcifer nicosiai ausschließlich in Kirindy fündig geworden. Und selbst dort ist es sehr schwierig, die Art in der Regenzeit zu entdecken. 2021 wurden weitere Fundorte der Art im Andringitra-Massiv im Südosten Madagaskars bekannt. Es wurden dort einzelne Tiere auf rund 960-970 m Höhe ü NN. in Trockenwald entdeckt. Furcifer nicosiai scheint damit doch weiter verbreitet als bisher angenommen.

Aussehen und Größe:

Furcifer nicosiai wird mit 17 cm Länge bei den Weibchen und 28 cm bei den Männchen von der Schnauze bis zur Schwanzspitze mittelgroß. Beide Geschlechter tragen einen halbhohen Helm. Die Männchen haben einen Rückenkamm, die Weibchen haben nur ein paar Kegelschuppen ganz vorne auf dem Rücken. Nur die Kehle trägt bei beiden einen Kamm aus 16 kleinen Kegelschuppen. Männchen sind farblich eher beige mit braunen Akzenten und einem breiten weißen Lateralstreifen und dunkler Querstreifung. Die Weibchen sind bräunlich mit gelben oder lila-bläulichen Akzenten vor allen im Wangenbereich und im rosa Lateralstreifen.  Furcifer nicosiai wird regelmäßig mit Jungtieren von Furcifer oustaleti verwechselt, die im gleichen Lebensraum sehr häufig vorkommen. Da die Guides in Kirindy die beiden Arten mehrheitlich nicht sicher zuordnen können, kursieren viele falsch beschriebene Fotos im Internet.

Lebenszyklus:

Die meisten Furcifer nicosiai in Kirindy schlüpfen im Februar. Sie wachsen nach Ende der Regenzeit ab April eher langsam und machen erst wieder in der Regenzeit ab Oktober einen Wachstumsschub. Im Durchschnitt werden sie geschätzte 16-18 Monate alt, was wahrscheinlich auf die harten Umweltbedingungen zurückzuführen ist.

 

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Durchschnittl. Temperatur 28 28 28 28 25 23 23 24 26 28 29 28
Minimale Temperatur 23 22 23 22 18 16 15 16 19 21 22 23
Maximale Temperatur 33 33 33 33 33 31 31 32 33 35 35 34
Regentage 16 12 6 1 1 0 0 0 1 1 2 9

Die angegebenen Daten wurden von uns innerhalb mehrerer Jahre mit Thermo- und Hygrometern direkt an den Fundorten der Tiere gemessen und zusammengetragen. "Durchschnittliche Temperatur" bedeutet, dass die Werte eines gesamten Monats zu einem Durchschnittswert berechnet wurden, z.B. wurden alle gemessenen Minimalwerte eines Monats zu einem durchschnittlichen Minimalwert für Februar berechnet. Das bedeutet im Klartext, dass einzelne Spitzenwerte eines Tages deutlich höher oder niedriger als die durchschnittlichen Minimal- und Maximalwerte liegen können. Es ist also möglich, dass zwar das durchschnittliche Maximum bei 29 Grad liegt, es aber an einigen Tagen des Monats 33°C oder gar 35°C warm war.

Das Klima in Kirindy ist vor allem eines: Heiß. In der Trockenzeit von April bis September regnet es nur selten und kurz. Der Trockenwald wird kahl und nur wenig Grün überlebt. Es wird tagsüber brütend heiß, nachts sinkt die Temperatur jedoch deutlich nach unten und kann auch gut mal 15°C und kälter erreichen. Dieser massive Temperatursturz über Nacht ist typisch für die Gegend und nur in der Trockenzeit vorhanden.

Während der Regenzeit von Oktober bis März lebt der Wald auf: Es regnet mehrfach am Tag, die Bäume und Pflanzen beginnen zu blühen und zu sprießen. Alles wird grün und lebendig. Die Luftfeuchtigkeit ist entsprechend hoch. Es ist jetzt tags noch etwas heißer als in der Trockenzeit. Nachts sinken die Temperaturen während der Regenzeit allerdings nur um wenige Grad.

2017 UVI Kirindy

Die UVB-Daten wurden mit einem Solarmeter 6.5 im Frühjahr (Anfang April) zur höchsten Aktivitätszeit der Chamäleons gemessen. Gemessen wurden jeweils maximal für das Chamäleon zu erreichende Werte im Habitat.

Leider sind noch keine Bodentemperaturen für Kirindy verfügbar.

Habitat:

Die folgenden Fotos zeigen Ausschnitte aus dem Habitat von Furcifer nicosiai zur Regenzeit in Kirindy. Einige sind direkt von Fundorten der Art. Kirindy ist ein Trockenwald mit nicht besonders hohen, schlanken Bäumen. Das ganze Jahr über bedeckt eine dicke Laubschicht den teils sandigen Erdboden. Der Lebensraum dieser Chamäleon-Art sind vor allem hohe Sträucher und Büsche.

 

Im Folgenden findest du einige 360°-Bilder aus Kirindy, die wir während der Regenzeit aufgenommen haben. Mit der Maus kann man sich darin in alle Richtungen drehen. Wenn man auf das Theta-Logo klickt, öffnen sich die Bilder in vergrößerter Ansicht in einem eigenen Fenster. Dort besteht auch die Möglichkeit, die Bilder im Vollbildmodus auszuführen. Viel Spaß beim Anschauen!

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald von Kirindy, Region Menabe, West-Madagaskar März 2017 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

Trockenwald im Nationalpark Tsingy de Bemaraha, Region Melaky, West-Madagaskar, November 2018 – Spherical Image – RICOH THETA

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